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Das Leben des Herrn de Moliere: Roman


Das Leben des Herrn de Moliere: Roman
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Beschreibung

Prolog
Ich unterhalte mich mit der Hebamme

Was hindert mich, lachend die Wahrheit zu sagen?
Horaz

Molière war ein berühmter französischer Komödiendichter im Reiche Ludwigs XIV.
Antioch Kantemir

Eine Hebamme, die ihre Kunst bei der berühmten Louise Bourgeois im Christlichen Entbindungshaus zu Paris erlernt hatte, entband am 13. Januar 1622 die liebreizende Madame Poquelin, geborene Cressé, von ihrem ersten Kind, einem frühgeborenen Säugling männlichen Geschlechts.
Ich kann mit Sicherheit sagen: Wäre es mir gelungen, der ehrbaren Wehmutter begreiflich zu machen, wen sie da holte, so hätte sie womöglich vor Aufregung dem Säugling einen Schaden zugefügt - und damit ganz Frankreich.
Nun denn: Ich trage einen Rock mit riesigen Taschen und halte in der Hand nicht eine Stahl-, sondern eine Gänsefeder. Vor mir brennen Wachskerzen, und mein Gehirn arbeitet rege. »Gnädige Frau«, sage ich, »gehen Sie vorsichtig mit dem Säugling um und denken Sie daran, daß er vorzeitig zur Welt gekommen ist. Der Tod dieses Säuglings würde für Ihr Land einen schweren Verlust bedeuten.«
»Du lieber Gott! Madame Poquelin wird einen anderen gebären!«
»Madame Poquelin wird so einen nie wieder gebären und ebenso keine andere Madame in den nächsten Jahrhunderten.«
»Ihr setzt mich in Erstaunen, Herr!«
»Ich bin selber erstaunt. Begreifen Sie doch, dreihundert Jahre später werde ich in einem fernen Land mich Ihrer nur deshalb erinnern, weil Sie den Sohn von Monsieur Poquelin in Händen gehalten haben.«
»Ich habe schon bedeutendere Säuglinge in Händen gehalten.«
»Was verstehen Sie unter bedeutend? Dieser Säugling wird bekannter werden als Ihr derzeit herrschender König Ludwig der Dreizehnte und berühmter als Ihr nächster König, und diesen König, Madame, wird man Ludwig den Großen oder den Sonnenkönig nennen! Es gibt ein wildes Land, gute Frau, Sie kennen es nicht, das Moskowitische Reich, ein kaltes und schreckliches Land. Dort gibt es keine Aufklärung, und bewohnt ist es von Barbaren, die in einer für Ihr Ohr seltsamen Sprache reden. Doch sogar in dieses Land werden bald die Worte dessen dringen, den Sie soeben holen. Ein Pole, Hofnarr des Zaren Peter des Ersten, wird sie in jene barbarische Sprache übertragen, und das bereits nicht aus der Ihrigen, sondern aus der deutschen Sprache.
Der Narr, genannt König der Samojeden, wird mit kratzendem Kiel krakelige Zeilen niederschreiben:
'Gorshybus. Jest nushno daty tak welikyja dengi sa waschy liza isrjadnyja. Skashyte mne netschto malo tschto sodelalyste sym gospodam, kotorych as wam pokasywach i kotorych wyshdu wychodjastschich s mojewo dwora s tak welikym wstydom ...'
Der Übersetzer des russischen Zaren will mit diesen sonderbaren Worten die Worte Ihres Säuglings aus der Komödie 'Die lächerlichen Preziösen' wiedergeben:
'GORGIBUS. Ihr scheint, weiß Gott, einen beträchtlichen Aufwand zum Einfetten Eures Gesichts für unentbehrlich zu halten. Und nun erzählt mir mal, was Ihr mit den beiden Herren angefangen habt, die sehr kühl waren, als ich sie soeben das Haus verlassen sah ...'
In der 'Beschreibung der Komödien welche genannt sind im Staatlichen Ministerialerlaß vom 30. Mai des Jahres 1709' werden unter anderem folgende Stücke erwähnt: die Komödie 'Vom geschlagenen Doktor' (oder 'Der gezwungene Arzt') und ein anderes - 'Das Geschlecht des Herkules, darin Jupiter die Hauptperson'. Wir erkennen sie. Das erste ist 'Der Arzt wider Willen', eine Komödie dieses Ihres Säuglings, und das zweite 'Amphitryon', ebenfalls von ihm. Es ist derselbe 'Amphitryon', den Sieur de Molière im Jahre 1668 mit seinen Komödianten in Paris uraufführen wird, in Anwesenheit Pjotr Iwanowitsch Potjomkins, Gesandten des Zaren Alexej Michailowitsch.
Sie sehen also, die Russen werden erfahren von dem Menschen, den Sie soeben holen, und das noch in

Eigenschaften

Gewicht: 230 g
Höhe: 187
Seiten: 235
Sprachen: Deutsch
Autor: Michail Bulgakow, Ralf Schröder, Thomas Reschke

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