Warum ist lesen gesund?
Viele Studien belegen, dass sich das Lesen von Büchern positiv auf die Gesundheit auswirkt. So wirkt Lesen zum Beispiel stressreduzierend und hilft beim Einschlafen. ... Durch regelmäßiges Lesen und die Aufnahme von neuen Informationen werden Gehirn und Gedächtnis optimal trainiert.
Was passiert in unserem Gehirn, wenn wir lesen?
Die Professorin für kindliche Entwicklung und Kognitions- und Literaturwissenschaftlerin Maryanne Wolf hat sich bereits in ihrem ersten Buch "Das lesende Gehirn" (2009) mit den Vorgängen beschäftigt, die während des Lesens im Gehirn ablaufen. Sie sagt: "Viele interaktive und komplexe Prozesse laufen gleichzeitig ab. Wenn wir lesen, verbinden wir in unserem Gehirn visuelle, sprachliche, emotionale und sogar motorische Areale."
Neue Studien kommen zu dem Ergebnis, dass Lesen die Strukturen in unserem Gehirn sogar verändern kann. Ein Team von Hirnforscher*innen des Collège de France fand etwa heraus, dass belletristisches Lesen die linke Gehirnhälfte besonders anspricht und diese die Handlungen von Büchern als simulierte Situationen verarbeitet. Psycholog*innen schließen daraus eine erhöhte Fähigkeit zum Perspektivwechsel und verbesserte soziale Kompetenzen. Forscher*innen des Max-Planck-Instituts erkannten aus einer Studie mit Kernspintomographie, dass sich außerdem die Verknüpfungen im Gehirn erhöhen. Einzelne Bereiche werden besonders stimuliert und gestärkt, wie die Großhirnrinde oder die Verbindung zwischen Sehrinde und Thalamus. Wer viel liest kann demnach besser zwischen wichtigen und unwichtigen Informationen unterscheiden.