Die Raffinesse einer Frau: Werden Sie Männerflüsterin

Als die Emanzipation der Frauen so richtig begann, haben wir alle erwartet, dass - nach einer kurzen Phase der Verunsicherung - das Zusammenleben der Geschlechter zu einer neuen, wunderbaren Qualit findet: Die Frauen werden deutlich selbstbewusster, die M er etwas sanfter. Und alle gl cklich.
Vieles davon ist wahr geworden: Tats lich sind die Frauen heute selbstbewusster. Tats lich sind M er sanfter geworden. Aber gl cklich? Nein, gl cklich sind die meisten nicht. Denn die Phase der Irritation war leider nicht nur kurz - es war auch keine Phase. Sie ist ein Dauerzustand geworden. Die Irritation hat sich etabliert, hat sich tief hineingefressen in das Verh nis der Geschlechter.
Viele Frauen sind zunehmend entt cht dar ber, dass M er ihre Erwartungen auch nicht ann rnd erf llen. Dabei haben sie doch gelernt, klar und deutlich zu sagen, was sie wollen. Oder etwa nicht? M er sind frustriert, weil sie es den Frauen offensichtlich nie recht machen k nnen. Dabei wissen sie doch inzwischen, was Frauen wollen. Oder etwa nicht?
Frauen f hlen sich missverstanden. M er f hlen sich nur noch angezickt. Viele fl chten sich in unverbindliche Aff n, weil sie von einer festen Beziehung vor allem eines erwarten: endlosen Stress.
Doch auch unverbindliche Aff n sind nicht das, was die meisten Frauen und M er m chten. Kann man das ern? Ich behaupte: Ja, das kann man ern! Und das ist gar nicht mal so schwer.
Ich behaupte auch: Die Frauen k nnen das ern. Wenn sie das M erfl stern lernen. Beim M erfl stern kommt es darauf an, dass Frauen ihre weibliche Energie neu entdecken und st en, dass sie ihre R stung ablegen und nicht mehr auf Kampf programmiert sind. Dann klappt's auch mit den M ern. Frauen m ssen nur die Kurve kriegen - in die Weiblichkeit.
Einen Aufschrei h re ich da. Lautes, entsetztes Kreischen aller Frauen, die um Emanzipation gerungen haben, die emanzipiert sind oder daran arbeiten, es zu sein.
Immer mit der Ruhe! Es ist doch die h chste Form der Emanzipation, mit sich selbst entspannt umzugehen. Mit sich selbst gl cklich zu sein. Und mit dem geliebten Mann.
Ja, die Frauen haben das in der Hand. Weil sie die gro Irritation ausgel st haben. Weil sie selbst am meisten irritiert sind, hin und her gerissen zwischen all den Rollen, die sie heute spielen und spielen k nnen.
Welche Masse an Einfl ssen auf die Frauen einprasselt, demonstrierte einmal eine Teilnehmerin bei einem meiner M erfl sterin-Seminare. Sie kam mit zwei gro n, prall gef llten Plastikt ten und kippte den Inhalt auf den Boden des Tagungsraums. Da lag dann ein Berg von Ratgeberb chern und Zeitungsausschnitten. "Wonach soll ich mich denn richten?", fragte die Frau. "Hier steht, ich soll immer f r ihn da sein. Woanders steht, ich soll auf Distanz gehen. Hier steht, ich soll ihn anrufen. Woanders steht, ich soll warten, bis er sich meldet. Hier steht, ich soll mich mit voller Power durchsetzen. Woanders steht, ich soll die Nachgiebige sein. Hier steht, ich soll alle Register der Verf hrungskunst ziehen. Woanders steht, ich soll mich erobern lassen. Und so weiter, und so weiter. Was denn nun?"
Die Teilnehmerin war Anfang 30, gebildet, mit einem guten
Job. Eine Frau, die selbstbewusst genug ist, uns das Sammelsurium an Ratschl n vor die F zu werfen. Eine Frau, die nicht in der Sackgasse verharren will, sondern einen Weg hinaus sucht. Einen Weg, der zu ihr passt.
Den eigenen Weg zum Umgang mit M ern finden: Darum geht es in meinen Seminaren - und darum geht es auch in diesem Buch. Es ist ein individueller Weg. Weil jede Frau und jeder Mann individuelle Eigenarten haben. Und weil jeder eine andere Vorstellung davon hat, wie das Zusammenleben sein soll. Aber eines wollen wir alle: gl cklich sein. Am liebsten miteinander.
F r die Lebensbedingungen, die sich in den letzten Jahren entwickelt haben, gibt es ja kein Vorbild. Aber eines ist klar: Das alte Modell von "Man